Nosferatu-Spinne
Es handelt sich hier aber höchstwahrscheinlich um eine Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana). Diese Art gehört zu der Familie der Kräuseljagdspinnen. Die Körperlänge männlicher Individuen erreicht 10 bis 13 mm, die der weiblichen Tiere 15 bis 19 mm; mit ausgestreckten Beinen können 5 cm erreicht werden. Grundsätzlich erinnert sie von ihrem Aussehen her an eine große Wolfsspinne.
Zoropsis spinimana kommt in der westlichen Mittelmeerregion bis zum Südrand der Alpen und Dalmatien sowie Nordafrika vor, wo sie im Freiland in lichten Wäldern, unter Steinen und Rinde vorkommt. In Mitteleuropa wurde sie aber bislang nur in und an Gebäuden vorgefunden. Unklar ist, ob die Art sich auch im Freiland etabliert hat oder streng synanthrop ist.
Diese Spinnenart baut kein Fangnetz, sondern wartet bewegungslos auf in unmittelbare Nähe kommende Beutetiere, wo nach Angriff anschließend der Giftbiss erfolgt. Die Art zeigt auch ein ausgeprägtes Drohverhalten. Bei der Annäherung eines größeren Objektes richtet sie den Vorderkörper auf und spreizt die Mundwerkzeuge ab. Nur kleinere „Bedrohungen” werden dann auch wirklich angegriffen, bei größeren Bedrohungen (z. B. einem Finger) flieht die Spinne in der Regel.
Dünnere Hautstellen können durchdrungen werden. Die Folgen sind in der Regel harmlos und gleichen einem Mückenstich. Mitunter kann die Reaktion aber auch heftiger ausfallen und die Formen eines schwachen Bienenstichs annehmen.